Die in 7 Leitlinien formulierten Ziele der UN-Ozeandekade weiter bekannt zu machen, war das Motiv der ´love your ocean´ Plattform auf der internationalen Wassersportmesse Boot 2024 in Düsseldorf. Mit mehr als 60 Plattformteilnehmern wurden hierbei alle bisherigen Rekorde gebrochen. Vom 20. bis 28. Januar boten die Mundus maris-Teams Spiele, Diskussionen und Networking an. Parallel wurde auch das FishBase-Soundquiz unserer Freunde von Quantitative Aquatics unterstützt. Soviele Besucher wie möglich wurden in der beliebten Halle 11 auf die Initiative zur Verbesserung des Wissens über das Meer, seinen dringend notwendigen Schutz und die erforderliche Solidarität mit handwerklichen Fischern in der Small-Scale Fisheries Academy angesprochen.

Das Ozeanspiel war eine besondere Attraktion für die Kinder und war direkt vor dem riesigen Wal mit den Ohrenschützer gegen den Lärm und den verlorenen Fischernetzen im Bauch aufgebaut. Manchmal schien der Nachwuchs mehr zu wissen als die Erwachsenen. Mundus maris hat für das Quiz eine Reihe von Fragen mit Multiple-Choice-Antworten entwickelt, um dem Wissensstand verschiedener Altersgruppen gerecht zu werden.

Die ganze Familie war involviert, wenn die Jüngeren es kaum warten konnte, bis sie an der Reihe waren, zu würfeln. Eltern halfen als Joker für die Kleinen oder auch als Gegenspieler für das Geschwisterteam. Beim Erreichen der Ziellinie des Parcours gab es immer großen Jubel, kleine Belohnungen fürs Mitmachen und ein Mundus maris / Q-quatics Lesezeichen mit unseren Maskottchen Samba und Kumba und dem Slogan: Ich bin noch ein Baby, hilf mir zu leben und zu wachsen. An Wochentagen besuchten ganze Schulklassen die "love your ocean"-Plattform und verbrachten dort etwa eine Stunde in kleineren Gruppen, um alle Angebote zu nutzen und natürlich auch das Ozeanquiz auszuprobieren.

Der ursprüngliche Entwurf der Persenning mit dem aufgedruckten Parcours des Ozeanspiels stammt von Wissenschaftlern des portugiesischen Meeresforschungsinstituts in Lissabon. Die 'Seele' des Spiels sind natürlich die Fragen, die wir immer auf das Publikum abstimmen und es so vielseitig einsetzbar machen.

Mehrere Lehrer haben sich nach dem Spiel erkundigt, um ihre pädagogischen Programme aufzulockern. Natürlich stellen wir gerne die Materialien und Fragen zur Verfügung.

Eine unserer attraktiven Meerjungfrauen war natürlich zur Stelle, als Bootsdirektor Petros Michelidakis (links im Bild) am Stand vorbeischaute, im Schlepptau Frank Schweikert von der koordinierenden Deutschen Meeresstiftung. Herr Michelidakis freute sich über die gute Resonanz des Publikums auf die Plattform. Gerne nahm er einen Mundus maris-Beutel entgegen. Mit dem Slogan "Schützt die Jungtiere" macht er auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, das massenhafte Artensterben in den Ozeanen zu stoppen.

Mit dem gleichen Ziel wurden auch fast tausend Visitenkarten zur FishBase Guide App für Android verteilt. Die App bezieht die wichtigsten Informationen zur Nachhaltigkeit aus der globalen Datenbank aller über 35.000 bisher bekannten Fischarten im Meer und im Süßwasser. Sie stellt eine Auswahl aus diesem riesigen Schatz wissenschaftlich gesicherter Daten zur einfachen Nutzung bereit.

In der App kann nach den gängigen Fischnamen in jeder Sprache gesucht werden. Neben dem Bild des interessierenden Fisches wird auch die Mindestgröße angezeigt, bei der sich die Art fortpflanzt, und die Größe, bei der die Fangmengen nachhaltig maximiert würden, die sogenannte optimale Größe. Wenn Angler zum Beispiel Kabeljau (Gadus morhua) in der gesetzlichen Mindestlänge von 35 cm anlanden, sind die meisten Fische noch Jungtiere und wiegen etwa 300 g oder weniger.

Ein Fisch fortpflanzungsfähiger Größe, z. B. mit einer Länge zwischen 55 und 70 cm, wiegt etwa 2,5 kg. Ein Fisch optimaler Größe wiegt etwa 4,5 kg. Vor diesem Hintergrund war die fast einhellige Reaktion der Besucher ein große Verwunderung darüber, dass nach wie vor Jungfische gefangen werden. Die Bedeutung der App FishBase Guide war jedem sofort klar Die Zahl der Downloads dem Google Play Store stieg umgehend und spürbar an.

Was stand für die zahlreichen Besucher bei uns sonst noch auf dem Programm?

Natürlich das FishBase Sound Quiz von Q-quatics, der wissenschaftlichen Non-Profit-Organisation mit Sitz auf den Philippinen, die zwei globale Informationssysteme zur biologischen Vielfalt, FishBase und SeaLifeBase, unterhält. Q-quatics ist unübertroffen, wenn es darum geht, die 700.000 monatlichen Besuche auf der FishBase-Website zu unterstützen.Alles, was man über Fische wissen möchte, sei es für die Arbeit, für das Studium oder einfach nur, um mehr über diese Tiere zu erfahren, die schon Millionen von Jahren vor uns Menschen existierten, wird vermittelt.

Den Tauchern war natürlich bekannt, dass Fische nicht stumm sind, aber viele andere, darunter auch Wassersportler, wussten es nicht. Sie waren oft überrascht, welche Geräusche Grunzer, Dorsche, Heringe und andere Fischarten erzeugen können. Es gibt hierzu noch viel zu erforschen, denn es ist oft nicht klar, welchem Zweck die Geräusche dienen.

Während die überwiegende Mehrheit des Publikums auf der Boot-Messe nach Neuheiten im Bereich des Wassersports sucht, waren doch viele Besucher auch daran interessiert, zu erfahren, wie sie Teil der Lösung dessen sein können, was sie als Umweltkrise im und auf dem Meer wahrnehmen. Nicht wenige berichteten, was sie bereits unternehmen, dass sie die Plastikflut erschreckt und sie die Überfischung entschieden ablehnen.

Die zahlreichen Gespräche mit den Besuchern waren eine große Bereicherung, eine echte Inspiration und Quelle des gegenseitigen Lernens.

Ganz oben auf der Liste standen einige Kontakte, die durchaus zu neuen Kooperationen führen könnten. Sei es durch die Bündelung der Kräfte für die Vermittlung von Kenntnissen über die Ozeane - vor allem in Schulen - sei es, um den Nutzen von SeaLifeBase und FishBase für einen ständig wachsenden Nutzerkreis zu erhöhen und unser Programm zur Stärkung der Kapazitäten von handwerklichen Fischern, insbesondere von Frauen, voranzutreiben.

Nicht vergessen werden dürfen die drei im Verlauf der Messetage von Cornelia Nauen, Mundus maris, präsentierten Beiträge zu den verschiedenen Thementagen auf der Water Pixel World Bühne, um die Leitsätzen der UN-Ozeandekade zu markieren.

Der Vortrag "Alle Fische der Welt - Mit der FishBase App schützen helfen" beschäftigte sich mit der Artenvielfalt.

"Die Ozeanerwärmung lässt die Fische nach Luft schnappen" wiederum beschäftigte sich am Klimatag mit der Begrenzung der Sauerstoffzufuhr durch die Kiemengröße im Verhältnis zum Körpervolumen. Dieses Verhältnis wirkt sich auf das Wachstum und die Schwimmgeschwindigkeit von Fischen aus, weil die steigenden Temperaturen im Ozean zu geringerem Sauerstoffgehalt führen.

Der letzte Messetag war dem Thema "Ozean der Zukunft" gewidmet, so dass wir prognostizierten, was es bedeuten könnte und sollte, Gesunde Nahrung aus einem gesunden Ozean zu bekommen.

Es hat einfach Spaß gemacht, wieder dabei zu sein - auch mit unseren tollen Nachbarn, den Baltic Heritage Rescue Divers und der Plastic Fisherman Crowd. Unser komplettes Programm finden Sie hier.

Unser Dank gilt Claudia Mense, die die Teilnahme von Mundus maris und Q-quatics reibungslos organisiert und koordiniert hat. Ein großes Dankeschön auch an das dynamische Team der Deutschen Meeresstiftung unter der Leitung von Frank Schweikert und natürlich an unseren Gastgeber, die Geschäftsführung der Boot.

Alle Photos sind von Mundus maris asbl, die deutsche Übersetzung ist von Claudia Mense.