Am 4. April begrüßte das Gulf of Guinea Maritime Institute (GoGMI) mit Sitz in Accra, Ghana, Schüler aus dem ganzen Land zu einer Berufsmesse für den maritimen Bereich. Geboten wurden kostenlose Präsentationen zum Thema Meereskunde, zahlreiche Informationen über Berufe und Möglichkeiten zur Vernetzung. Die Schüler hatten zuvor an einer Umfrage teilgenommen, um zu erfahren, wie sie die Karrieremöglichkeiten im maritimen Bereich einschätzen. GoGMI ist ein lokaler Partner des DOTCAN-Instituts (Development of Ocean Tecnical Capacity with African Nations) in Nova Scotia, Kanada. Es hatte Mundus maris Ghana eingeladen, das Programm mit einem Informationsstand zu bereichern.

Schon früh am Morgen hatte die Mundus maris-Vertreterin Sarah Appiah ihren Stand mit einem Roll-up, einem Tisch mit Flyern, Lesezeichen und anderen Informationsmaterialien aufgebaut. Es war die „Ruhe vor dem Sturm“.

Die Veranstaltung sollte die Aufmerksamkeit der Schüler auf die Bedeutung des Ozeans für den Menschen und die Stabilisierung des Klimas auf unserem Planeten lenken. Besonderes Augenmerk wurde natürlich auf die Karrieremöglichkeiten in der blauen Wirtschaft gelegt, die die Schüler kennenlernen konnten.

Vorangegangen waren kurze Ansprachen von Dr. Debany Fonseca Batista vom DOTCAN Institut und dem stellvertretenden Bildungsminister (Ghana). Letzterer betonte insbesondere die Chancen, die eine solche Berufsbörse bietet, und ihren potenziellen Nutzen für die Berufswahl der Schüler. Das DOTCAN Institut hob seine Zusammenarbeit mit dem GoGMI im Rahmen seiner Bemühungen zur Förderung der Initiative „Women and Youth Technical Capacity for the Blue Economy“ (WYTEC Blue) hervor.

Die erste Rednerin, Frau Sylvia Asana Dauda Owu, Präsidentin von Women in Maritime for West and Central Africa, erläuterte die beruflichen Perspektiven im maritimen Bereich. Sie gab einen Überblick über die Karriereoptionen und -möglichkeiten und ermutigte insbesondere die Mädchen und Frauen im Allgemeinen, die Chancen in diesem Sektor zu nutzen. Sie betonte, dass bedauerlicherweise nur 2 % der Beschäftigten in diesem Sektor Frauen seien.

Sarah Appiah von Mundus maris (rechts) posierte mit Stephanie Schandorf, Associate Director des GoGMI, beim Mundus maris Roll-up

Die nächsten Redner gingen auf diese ersten allgemeineren Bemerkungen ein. Herr Kofi Agbogah, Direktor des Unternehmens Hen Mpoano in Takoradi, und der dritte Redner, Chefingenieur Emmanuel Tukperyi, leitender Marineoffizier der ghanaischen Schifffahrtsbehörde, ergänzten ihre Vorträge mit Beispielen aus dem realen Leben, um den Schülern das Verständnis zu erleichtern.

Sie machten die Schüler auf die Berufsaussichten im maritimen Sektor aufmerksam und berichteten über ihren persönlichen Werdegang, ihren Bildungshintergrund und wie sie in die Branche gekommen sind. Sie gaben Einblicke in ihre Arbeit, so dass die Schüler eine genauere Vorstellung davon bekamen, wie sich eine solche berufliche Laufbahn entwickeln könnte. Sie erläuterten auch die Anforderungen für die Einstellung von qualifiziertem Personal, die Organisationsstruktur der Unternehmen und die Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung in diesem Sektor.

Auf dem Messegelände boten verschiedene Organisationen Informationen an. Der Stand von Mundus maris wurde von den interessierten Schülerinnen und Schülern fast überrannt. Sie wollten alles erfahren, was sie über ihre Möglichkeiten für eine Beschäftigung und ein sinnvolles Engagement herausfinden konnten. Das Team beantwortete geduldig viele Fragen und erläuterte die Kernaktivitäten dieser zivilgesellschaftlichen Organisation im Bereich der Regeneration und des Schutzes der Meere. Außerdem wurde die Bedeutung des Engagements der Bürger in diesen entscheidenden Themen für die Zukunft des Landes erläutert.

In der die Veranstaltung abschließenden Frage- und Antwortrunde stellten die Schüler und Schülerinnen sehr kritische Fragen. Sie wollten wissen, warum ihr akademischer Lehrplan keine Themen zur Meereskunde enthält, wenn der Ozean so wichtig ist. Außerdem fragten einige Schüler (die möglicherweise aus Küstengemeinden stammen), warum es keine Inspektoren gibt, die illegale Fischernetze kontrollieren, und warum der Verkauf solcher Netze nicht verboten ist. Auf letztere Frage räumte der stellvertretende Bildungsminister entsprechende Versäumnisse ein und erklärte, dass die Zusammenarbeit, wie bei dieser Veranstaltung, Teil der Bemühungen sei, die Schüler zu qualifizieren und mit gut ausgebildeten Personen Verbesserungen herbeizuführen. Auch wenn die Antworten aufgrund der Komplexität der Entscheidungsstrukturen innerhalb der Regierung nicht erschöpfend waren, wurden die Schüler ermahnt, die Informationen, die sie bei der Veranstaltung erhalten haben, zu nutzen, um ihre Väter und Onkel in der Fischerei zu sensibilisieren.