Wie stehen die Chancen, die vielen Mittel und Techniken, die die Menschheit entwickelt hat, für die Pflege der kulturellen Vielfalt mit ihren vielen Vorteilen in der Zukunft wirksam einzusetzen? Oder werden wir alle von sozialen Vorbildern in Stil von Hollywood oder Bollywood überschwemmt werden? Wird Konsum unser Bedürfnis übertrumpfen, wieder Beziehungen mit anderen Weltreisenden und der Natur auf der Erde wieder anzuknüpfen? Werden wir die Schätze der „Minderheit“ oder traditioneller Kulturen zusammen mit Tausenden von weiteren Sprachen verlieren, die nur noch von ein paar tausend Menschen gesprochen werden? Können sozial marginalisierte und benachteiligte Menschen wieder eine Stimme bekommen und gehört werden?
Das waren die Fragen, die im Raum hallten und leidenschaftlich unter den Teilnehmern einer zweitägigen Veranstaltung an der Universität Leuven (KULeuven) am 15. und 16. Mai 2013 diskutiert wurden. Die Veranstaltung sollte ein Beitrag zu den Feiern der Ausgabe 2013 des Welttags der kulturellen Vielfalt sein.
Was sind die Rechte der Frauen in den vielen Kulturen, die Frauen nicht gleichberechtigt mit Männern behandeln – sichtbar auch in Form von geringeren Löhnen für Frauen in Europa und anderen Industrieländern, die dieselben Jobs wie Männer machen? Gibt es Parallelen zwischen biologischer und kultureller Vielfalt?
Wie kann die Kunst dazu beitragen, einige der Ungleichheiten überwinden zu helfen und das Bewusstsein über die Schönheit der Vielfalt und ihren Nutzen auf vielen Ebenen zu schärfen?
Organisiert war die multidisziplinäre und mehrsprachige Veranstaltung von Patricia Morales, Besuchs-Professorin an der Katholischen Universität in Louvain (KULeuven), unter dem Titel: „Von der kulturellen Vielfalt zur menschlichen Identität“.
Sie war Bestandteil der internationalen Kampagne der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) und der UNESCO mit dem Titel „Tun Sie etwas für Vielfalt“ (DOT). Die Kampagne zielt darauf ab, Menschen zu interessieren, sich zu informieren und zugunsten der kulturellen Vielfalt und der sozialen Eingliederung zu handeln.
Am 15. Mai war einer offenen Kunstwerkstatt gewitmet, bei der verschiedenen Materialien und Texte in verschiedenen Sprachen entwickelt wurden. Am 16. Mai fanden eine Konferenz, eine Ausstellung und ein Empfang statt.
Einberufen in der geräumigen Halle STUK im Zentrum von Louvain, wandet sich die Veranstaltung von allem an eingeladene Masterstudenten der Ibero- und Ibero-amerikanischen Studien, war aber auch offen für andere interessierte Mitglieder der akademischen Gemeinschaft.
In der freundlichen und offenen Atmosphäre der Veranstaltung redeten die Sprecher über den Beitrag der Ibero-amerikanischen Kulturen, die kulturelle Vielfalt in der Welt und die kreative Spannung zwischen biologischer und kultureller Vielfalt. Als Teil des Beitrags von Mundus maris, stellte ich dem Publikum FishBase vor, das globale Web-Archiv mit allen Fischarten, die der Wissenschaft bekannt sind, und diskutierte die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen biologischer und kultureller Vielfalt.
Die Ausführungen über die musikalische Vielfalt machte die Kraft der Musik klar, die über kulturelle Grenzen hinweg direkt zu Herzen geht.
Die Ausstellung enthielt rund 25 Werke von Künstlern aus Belgien und anderen Ländern, die in verschiedenen Sprachen vorgestellt wurden, meist von den Künstlern selbst. Die Gemälde waren Reflexionen über das „Anderssein“ der Menschen in verschiedenen Kulturen und Kontinenten und eine Suche für die Darstellung dieses „Anderssein“ und seine Entdeckung mit Empathie und Neugier.
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