Werden wir in Zukunft noch in der Lage sein, Schwertfisch, Thunfisch, leckere Zackenbarsche, Tintenfische und einheimische Muscheln und Austern aus unserer näheren Umgebung zu essen, oder werden wir uns statt dessen von Quallen-Burger ernähren? Was können wir von den kulinarischen Traditionen mit Meeresfrüchten und der Kultur der vielen Nationen lernen, die eine Liebe für das Meer und seine Nahrung entwickelt haben? Nicht wenige haben sich auch in Brüssel und Belgien niedergelassen und den Essgewohnheiten der europäischen Hauptstadt ihren Stempel aufgedrückt. Dies ist der Beginn einer Serie von eingeladenen Artikeln und Aktivitäten, die wir im Jahr 2012 anlässlich des Jahres der Gastronomie in Brüssel, „Brusselicious“ anbieten werden im Zusammenhang mit der wachsenden Bedeutung der Lebensmittel-, Kultur- und Ernährungssicherheit.
Der vorliegende Artikel ist das Ergebnis eines kurzen Besuchs des San Miguel Markts im Zentrum von Madrid im Mai 2010 und der Neugier für dieses Gebäude aus der Wende des letzten Jahrhunderts, das sich etwas überraschend heute mitten in einem modernen Umfeld wiederfindet. Die Umgebung und der gleichnamige Platz waren anscheinend Orte mit großen, offenen Märkten. Einige dieser Aktivitäten reichen bis ins Mittelalter zurück (Fotos von CE Nauen).
Der Prozess der Urbanisierung und die zunehmenden Hygieneanforderungen führten zur Errichtung des etwa 2000 qm großen rechteckigen Gebäudes aus Schmiedeeisen, Holz und Keramik. Die Glasfenster wurden später hinzugefügt. Die Pläne waren von dem Architekten Alfons Dubé y Díez und haben einige Resonanz mit „Les Halles“ in Paris und anderen geschlossenen Märkten der gleichen Epoche in anderen europäischen Hauptstädten.
Der neue Markt wurde im Jahr 1916 eröffnet und war zu der Zeit auf Fisch und Fischereierzeugnisse spezialisiert, für die es immer einen großen Appetit in Madrid gab, trotz seiner Lage im zentralen Hochland, weit weg von den Küsten der iberischen Halbinsel. Mehrere andere Märkte eines ähnlichen Typs wurden in Madrid errichtet, um der Nachfrage einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, doch sie verfielen und wurden später abgerissen. Der San Miguel Markt ist der Einzige, der aus dieser Zeit überlebt.
1999 begann die Stadtverwaltung von Madrid die Renovierung des baufälligen Gebäudes mit europäischen Fördermitteln und Zuwendungen der interessierten Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Da der Markt als solcher nicht gegen mehr mit jetzt modische Supermärkte konkurrieren konnte, wurde das ursprüngliche Konzept durch Spezialitätenküche und Wiederbelebung der traditionellen und modernisierten kulinarischen Kultur ersetzt.
Die Firma El Gastrónomo de San Miguel, die jetzt den Markt betreibt, leitet die Bemühungen um hohe Qualität und saisonale Gerichte aus der Gegend von Madrid, Spanien und sogar aus dem Ausland, verbunden mit einem kulturellen Programm. Der Markt ist auf der Plaza San Miguel gelegen und wurde 2009 wiedereröffnet.
Stände mit Produkten für den Verkauf befinden sich neben Bars und laden ein zu einem gemächlicheren Lebensstil und dem Genuss der Tapas und anderer Lebensmittel- und Weinverkostung und Kulturveranstaltungen zu unterschiedlichen Tageszeiten. Mit viel Obst und Gemüse in den Auslagen sind Meeresfrüchte nicht mehr das wichtigste Angebot, aber immer noch eine Attraktion, wie auf den Fotos zu sehen ist. Besonders wird darauf geachtet, eine Vielfalt an frischen Meeresfrüchten in sehr guter Qualität anzubieten. Wie häufig auch anderwo ist die Frische und schöne Auslage ein wichtigerer Verkaufspunkt als sicherzustellen, dass die Produkte aus nachhaltiger Fischerei stammen. Hier, wie in vielen anderen Märkten, Supermärkten und Internetseiten von Lebensmittelunternehmen, haben Umweltaspekte noch nicht ein solches Bewusstseinsniveau erreicht, dass sie Teil der Werbe- und Vertriebsstrategie sind. Doch dies muss der nächste Schritt der Modernisierung werden.
Meeresfrüchte, die wir essen
- World Food Day 2024, Joint Webinar with Fish Party
- UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung
- Keynote at the ‚Feed the Future – Innovation Lab for Fish‘
- Genießen Sie köstliche und nachhaltige Meeresfrüchte mit Mundus Maris Workshops
- Chiloé, oder: Die Katastrophen von Salmonopoly
- Seafood Symposium – From Fisheries to Foodies, 27 April 2015
- Baltic students concerned about sustainable foods, Rogow, Poland, 15-19 April 2015
- Vom Teller zum Sprit – der umstrittene Algenboom in Chile
- Khazan – traditionelle Bewirtschaftung der Küstengebiete in Goa, Indien
- Umweltbewusstes Konsumverhalten bei Lebensmitteln – was kann ich tun?
- Save baby fish or Point ’n‘ kill?
- „Unzertrennlich“ – Die Kampagne zur Nachhaltigkeit der Fischproduktion und des Konsums organisiert einen Event in Athen
- Respect for minimum fish size. What do Senegalese fish mongers have to say?
- The Mundus maris campaign in the urban markets in Dakar
- Let’s save the Oceans! – Cercle Europa invites
- International Study Group Brussels: Save the Seas!
- San Miguel Markt im Zentrum von Madrid