Auf Einladung von COREN, Comprendre et Agir pour l'Environnement asbl (Verstehen und Handeln für die Umwelt), nahm Mundus maris am Freitag, den 12. April 2024, an dem inspirierenden Eco-Teens Tag in Brüssel teil. Etwa 180 Sekundarschüler aus 16 Brüsseler Schulen präsentierten, welche konkreten umweltfreundlichen Aktivitäten sie während des bald zu Ende gehenden Schuljahres durchgeführt hatten. In einem Ausstellungsraum konnten sie ihre Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung der Jugend am Umweltschutz präsentieren.

Dies war auch eine gute Gelegenheit, das 30-jährige Bestehen der Umwelterziehung und -aktion zu feiern, die vom COREN-Team unter der Leitung von Thierno Ndiaye mit unvermindertem Enthusiasmus gefördert wird.

Die Schüler, von Bruxelles Environnement in ihrem klimafreundlichen Gebäude auf dem Tour & Taxis-Gelände mit viel Platz bedacht, hatten bereits am frühen Morgen ihr Informationsmaterial auf den Tischen ausgebreitet, die jeder teilnehmenden Schule zur Verfügung gestellt wurden. Die Schulteams hatten Hinweise und Materialien erhalten, um den Austausch zwischen den Schulen zu fördern und die Qualität der einzelnen Informationsstände und die einfache Nachahmung der vorgestellten Aktivitäten zu bewerten.

Zu Beginn wurden alle Schüler und ihre Lehrer in den freundlich eingerichteten Hörsaal mit den bunten Stühlen gebeten. Die Projektleiterin von COREN, Julie Ghesquière, begrüßte alle Teilnehmer und erläuterte die Tagesordnung. Der gesamte Vormittag war den Präsentationen der Schulprojekte gewidmet und deren Würdigung durch die anderen Teilnehmer. Ziel war es, die zusammenfassenden Bögen für die bereichsübergreifende Bewertung und das Follow-up zu erstellen.

Roxane Keunings, die die Initiative bei Bruxelles Environnement verfolgt, begrüßte ihrerseits alle Teilnehmer und informierte über das parallele Lehrerprogramm.

Dann fiel der Startschuss für die Projektmesse. Der Strom der Schüler zog zu den Tischen. Abwechselnd begrüßten die Schülerteams der einzelnen Schulen die Besucher aus den anderen Schulen und erklärten ihre Aktivitäten. Zum Schluß beendeten sie die Aufgabe, ihren Klassenkameraden ihre Aktivitäten zu erläutern, und begannen selbst, im geräumigen Foyer des Gebäudes von einem Stand zum nächsten zu gehen.

Die beiden Eingeladenen von Mundus maris, Monica Facci, die derzeitige Praktikantin von Cà Foscari in Venedig, und Cornelia E. Nauen, die Präsidentin, nutzten die Gelegenheit, um zwischen den Ständen zu pendeln und sich über die Schulprojekte zu informieren. Dabei erfuhren sie, dass das Thema Ozean in keiner der Schulen Teil des Lehrplans war, obwohl mehrere Schüler und Lehrer sehr daran interessiert waren, dies zu ändern.

An dieser Stelle erklärten Monica und Cornelia, dass Monica eine ganze Reihe von Interessenvertretern von Meeresschutzgebieten (MPA) in ganz Europa und sogar weltweit befragt hatte, um ihre Standpunkte und Erfahrungen in Bezug auf die Herausforderungen und Möglichkeiten, die MPA bieten, zu sammeln. Der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt und die Belastung der Meeres- und Küstenökosysteme hat die Regierungen der Welt davon überzeugt, dass der Schutz der biologischen Vielfalt unerlässlich ist, um lebenswerte Bedingungen für das Leben auf unserem Planeten zu gewährleisten. Nach jahrelangen internationalen Verhandlungen und gestützt auf umfassende wissenschaftliche Studien, an denen Tausende von Forschern aus allen Kontinenten beteiligt waren, einigten sie sich im Dezember 2022 auf das, was heute als „Globaler Rahmen für die biologische Vielfalt“ bekannt ist.

Viele Maßnahmen sind Teil des Aktionsplans, darunter der Aufbau von Kapazitäten, eine bessere Zusammenarbeit und die Sicherstellung, dass auch die Länder des globalen Südens davon profitieren, z. B. von pharmakologischen Fortschritten dank der Erforschung des Meereslebens.

Der Schutz der biologischen Vielfalt in 30 % der Ozeane und 30 % der Landflächen bis 2030 ist ein wesentlicher Bestandteil des Ziels, das anhaltende Massensterben von Arten, insbesondere im Meer, zu stoppen. In dicht besiedelten Küstenregionen, wo die Nachfrage nach Meeresflächen groß ist, kann dies problematisch sein.

Wie soll eine Art von Meeresaktivität gegen eine andere abgewogen werden? Werden handwerkliche Fischer den Zugang zu nahe gelegenen Fischgründen verlieren, weil Energieunternehmen Offshore -Windparks bauen wollen? Werden die Laichgebiete bedrohter Arten geschützt, wenn internationale Investoren einen neuen Hafen bauen wollen?

Monica bereitet Skripte für verschiedene Interessengruppen vor, damit junge Erwachsene, ob Sekundarschüler oder Universitätsstudenten, diese in einem Rollenspiel repräsentieren können. Indem sie sich mit ihrer angenommenen Rolle in dem Spiel auseinandersetzen, werden sie der Notwendigkeit gerecht, Bedürfnisse klar zu artikulieren, anderen aufmerksam zuzuhören und nach einer machbaren Lösung zu suchen, die ein Gleichgewicht zwischen der Dringlichkeit des Naturschutzes und den wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnissen herstellt. Interessierte Schulen können das Material für den nächsten Zyklus von Eco-Teens mit oder ohne zusätzliche Unterstützung von Mundus maris erhalten. Interessierte können sich an info[@]mundusmaris.org wenden.

Während der Nachmittagssitzung berichteten vier junge Umweltaktivisten über ihre Erfahrungen, was es bedeuten kann, sich für den Naturschutz gegen mächtige Wirtschaftsakteure einzusetzen. Sie beantworteten die Fragen der Schülerinnen und Schüler und ermutigten sie, sich mit anderen zusammenzutun, um ihren Einfluss über individuelle Lebensstiländerungen hinaus zu vergrößern.

Das ist ein guter Anfang. Wie auf einem der Plakate in der Ausstellung zu lesen war: Einigkeit macht stark!

Text und Photos von Cornelia E Nauen. Deutsche Übersetzung von Claudia Mense.